DER DDR-TEST! „DAS KALTE HERZ“ & CO.: WELCHE MäRCHENFILME KENNEN SIE?

Sie stehen in Form von Videokassetten auf vielen Dachböden – doch das heißt nicht, dass sie verstauben: Noch heute sind viele wunderschöne Märchenfilme aus der DDR regelmäßig im TV zu sehen und bei den Streaming-Anbietern zu finden. „Das kalte Herz“, „König Drosselbart“, „Frau Holle“ und „Das Zaubermännchen“: Filme wie diese haben etliche große und kleine Zuschauern im Osten zum Träumen gebracht – und auch wenn sie heute wirken, als seien sie aus der Zeit gefallen, werden sie noch immer geschaut. Wir schwelgen mit Ihnen in Erinnerungen und zeigen Ihnen sieben tolle Märchenfilme aus der DDR. Wie viele davon haben Sie gesehen? Einen Punkt gibt es für jeden – wie gut kennen Sie die Märchen der DEFA?

Das kalte Herz. „Das kalte Herz“ aus dem Jahr 1950 ist der erste Märchenfilm der DEFA – und gruselt kleine und große Zuschauer noch heute. In dem Streifen nach dem Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff geht es um den jungen Köhler Peter Munk, bekannt als der „Kohlenmunk-Peter“, der von Geld und Reichtum träumt und sich auf die Suche nach dem „Schatzhauser im Tannenwald“ macht, um seine Wünsche erfüllt zu bekommen. Lutz Moik spielte in dem Film die Hauptfigur – in Erinnerung blieb vielen aber auch Erwin Geschonneck als gruseliger Holländermichel.

Die Geschichte vom kleinen Muck. Der Film „Die Geschichte vom kleinen Muck“ entstand 1953 unter der Regie von Wolfgang Staudte – und ist bis heute der erfolgreichste Märchenfilm der DEFA. Es geht um den kleinen Muck, der von den Menschen in seinem Umfeld ausgelacht wird, weil er einen Buckel hat. Also begibt er sich in die Wüste, um einen Kaufmann zu suchen, der das Glück zu verkaufen hat. Auf dem Weg kommt der kleine Muck an ein Zauberstöckchen und zwei Zauberpantoffeln, mit denen er blitzschnell laufen kann. Schauspieler Thomas Schmidt erweckte Muck zum Leben, wurde aber kein Schauspieler. Stattdessen entwickelte er später eine Nasendusche.

Das Feuerzeug. Hans-Christian Andersen lieferte die Vorlage für diesen Märchenfilm, den die DEFA im Jahr 1953 produzierte. Es geht um einen Soldaten, der aus dem Krieg heimkehrt – und im Wald eine Hexe trifft, für die er ein verlorenes Feuerzeug aus einem hohlen Baum besorgen soll. Nur der Auftakt für ein großes Abenteuer. Gedreht wurde der Streifen mit Rolf Ludwig in der Hauptrolle in einem Wald bei Potsdam – der magische Baum wurde allerdings nur dafür errichtet, man kann ihn also leider nicht mehr finden. Übrigens: Mit über 5 Millionen Kinobesuchern in der DDR zählt „Das Feuerzeug“ zu den erfolgreichsten Märchenfilmen der DEFA.

Das Zaubermännchen. Der Märchenfilm „Das Zaubermännchen“ (1960) war die DEFA-Adaption des Klassikers „Rumpelstilzchen“ von den Gebrüdern Grimm. Siegfried Seibt, der später auch als Rumpelstilzchen in der berühmten Serie „Spuk unterm Riesenrad“ zu sehen war, spielte die Hauptfigur. An seiner Seite: Karl-Heinz Rothin als Müller Kunz, Karin Lesch als Müllerstochter Marie und Reinhard Michalke als Müllerbursche Hans. Die Story: Der faule Müller erzählt, seine Tochter Marie könne Stroh zu Gold spinnen. Der König sperrt sie daraufhin ein – doch weil sie es nicht kann, muss das Zaubermännchen helfen, bergeweise Stroh in Goldmünzen zu verwandeln. Doch sie muss lernen, dass alles seinen Preis hat.

Frau Holle. Ebenfalls aus den Märchenbüchern der Gebrüdern Grimm stammt „Frau Holle“, die DEFA machte aus der Vorlage 1963 einen bezaubernden Märchenfilm. Beeindruckend vor allem: die minimalistischen Kulissen! Sie machen diesen Märchen auch zu einem echten Design-Klassiker auf der Mattscheibe. Noch dazu überzeugt Mathilde Danegger als strenge Frau Holle – und Karin Ugowski hat ihren ersten Auftritt in den DEFA-Märchen. Später sollte sie – bei „Frau Holle“ ist sie die Goldmarie – auch in „Die goldene Gans“ und bei 2König Drosselbart“ mitspielen. Der DEFA-Klassiker ist vor allem in der Weihnachts-Saison zu empfehlen – denn er macht ordentlich Lust auf eine Schlittenfahrt im tiefen Schnee, während Frau Holle die Betten ausschüttelt.

Die goldene Gans. Auch bei „Die goldene Gans“ von 1964 kam die Vorlage von den Grimm-Brüdern – und der Film, der daraus entstand, macht auch heute noch großen Spaß. Die Geschichte: Der Schusterjunge Klaus arbeitet im Wald – und hilft einem armen Mütterchen mit Essen und Trinken aus. Der Dank ist eine goldene Gans, an der jeder kleben bleibt, der sie anfasst. Zugleich gibt es Probleme auf dem Schloss, denn die Prinzessin hat ihr Lachen verloren. Ob es die Klebe-Polonaise der goldenen Gans – im Laufe des Films hängen immer mehr Menschen an dem Tier – richten kann? Kaspar Eichel spielt im Film den witzigen Schusterjungen, der mit seiner Gans durch die Welt zieht – und auch Walter E. Fuß, der im Fernsehen der DDR als „Professor Flimmrich“ zu sehen war, hat einen Auftritt in dem Märchenfilm-Klassiker.

König Drosselbart. Auch hier diente ein Märchen der Gebrüder Grimm als Vorlage – und auch hier sollten die kleinen Zuschauer etwas lernen. Denn: Beurteile nie einen Menschen nach seinem Äußeren, so lautet die Botschaft des Märchens. Prinzessin Roswitha (Karin Ugowski) verspottet alle Männer, die um ihre Hand anhalten – auch jenen, den sie aufgrund ihres Bartwuchses zu „König Drosselbart“ macht (Manfred Krug). Doch sie hat nicht mit ihrem Vater gerechnet – der ist so genervt, dass er ihr befiehlt, den erstbesten Bettler zu heiraten, der vor dem Schloss erscheint. Es dauert nicht lange, da schippert sie in den Hafen der Ehe. Doch am Ende kommt, wie in vielen Märchen, alles ganz anders als gedacht. Für Ugowski war die Rolle der Prinzessin die dritte und zugleich letzte Hauptrolle in einem DEFA-Märchenfilm. ■

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