LETZTES FEST FüR DEN VERSTORBENEN KüNSTLER UND TV-STAR GUNTHER EMMERLICH

Ein halbes Jahr nach seinem Tod wird der populäre Entertainer von Freunden groß gefeiert. Das Programm zeigt eindrücklich: Der Star war extrem vielseitig.

Gunther Emmerlich, der gebürtige Thüringer, der in Dresden zum populärsten Sachsen wurde, war ein Phänomen. Seine vielen Freunde sind so gänzlich auf unterschiedlichsten Wellenlängen unterwegs. Künstlerisch kannte der Sänger, Moderator und Entertainer keine Grenzen, schon gar nicht die zwischen U- und E-Kultur. Immer wieder probierte der auf Bühnen vieler Art wie im Fernsehen Aktive Neues aus, zuweilen bis dahin Unerhörtes. Noch im Alter wurde er zu einem erfolgreichen Buchautor. Wie also kann man dieser Vielseitigkeit Rechnung tragen, um diesem Menschenfänger zum Abschied Danke zu sagen?

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Ein halbes Jahr nach seinem Tod kurz vor Weihnachten 2023 versuchten das nun an diesem Mittwoch Freunde und Weggefährten wie Startrompeter Ludwig Güttler, Allroundtalent Tom Pauls, Skatfreund Wolfgang Stumph, Drums-Virtuose Günter Baby Sommer, Kammersänger Olaf Bär und Sängerin Angelika Mann sowie Micha Winkler mit seinen Jazz-Kollegen.

In Hoppes Hoftheater feierten sie auf Einladung der Familie und des Managers Gunter Grebler am Tag des 80. Geburtstages von Emmerlich ein launiges Fest. Der Ort war bestens gewählt, weil der Jubilar – der auch mit Rolf Hoppe befreundet gewesen war – hier ohnehin feiern wollte. Außerdem gehörte er zu den Ersten, die auf dieser kleinen Bühne aufgetreten waren, hier Jubiläen mit Kollegen gefeiert und mannigfaltig Programme geboten hatten.

Das Programm war klug konzipiert und gestaltet, mal singend, mal musizierend, gern mit persönlichen Erinnerungen der Agierenden gespickt: Klassik erklang, schließlich gehörte der Bass einst zum Ensemble der Semperoper. Dem Jazz wurde gefrönt, den der Tote so liebte. Von seiner Leidenschaft fürs Musical zeugte der Hit einer seiner Lieblingsrollen als Milchmann Tevje „Wenn ich einmal reich wär“. Zwei Kapitel aus seinen stark anekdotischen Büchern mit dem typisch doppeldeutigen Humor lasen die mit ihm vertraute Kollegin Katrin Weber und sein Manager.

Es wurde ein Fest, wie es dem so Gefeierten gefallen hätte, ein bisschen sentimental, aber von großer Herzlichkeit. Und weil Gunther Emmerlich als Genießer ein grandioser Gastgeber gewesen ist, gab es als letzten Gruß aus seiner Heimat Blut-, Leber- und Bratwürste nach Thüringer Art.

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