FRANK SINATRA: MARTIN SCORSESE PLANT BIOPIC MIT LEONARDO DICAPRIO UND JENNIFER LAWRENCE

Regisseur Martin Scorsese ist schon 81 Jahre alt. Offenbar will er eines seiner Herzensprojekte endlich erledigen: eine Filmbiografie von Frank Sinatra. Dessen Tochter stünde dem nicht im Weg: »Bin immer da für Marty«.

Als Frank Sinatra 1998 im Alter von 82 Jahren starb, war Martin Scorsese gerade bei den Filmfestspielen in Cannes als Jurypräsident im Einsatz. Doch der Regisseur fand die Zeit für eine Würdigung des Verstorbenen: »Für mich war er ein Idol – als großartiger Italoamerikaner wie als Sänger. Er war eine Inspiration für mich als wunderbarer Schauspieler.«

Was Scorsese zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, war, dass Sinatra sich zu einer Art Fluch in seinem Werk entwickeln sollte. Zum Zeitpunkt von Sinatras Tod entwickelte der Filmemacher schon seit Längerem ein Biopic über Dean Martin, der zusammen mit Sammy Davis Jr. und Sinatra das legendäre »Rat Pack« bildete. Tom Hanks hätte in der Verfilmung von Nick Tosches' Biografie »Dino« die Hauptfigur spielen sollen, für die Rolle von Frank Sinatra war John Travolta im Gespräch.

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Doch das Projekt beim Filmstudio Warner Bros. zerschlug sich, wohl auch wegen der Zeitpläne der Stars. Zudem brachte Warner die Neuverfilmung des Rat-Pack-Films »Ocean's Eleven« von Steven Soderbergh auf den Weg – mit George Clooney als Danny Ocean, der im Original von 1960 durch Sinatra verkörpert wurde.

Sinatras Erben wollten sanfte Seite zeigen

Als Nächstes nahm sich Martin Scorsese also vor, das Leben Frank Sinatras zu verfilmen. 2009 vermeldete das US-Branchenblatt »Variety«, das Studio Universal habe sich nach langjährigen Verhandlungen mit den Sinatra-Erben die Rechte für einen solchen Film sichern können. Phil Alden Robinson (»Sneakers – Die Lautlosen«) schreibe das Drehbuch und Scorsese solle Regie führen.

Auch aus diesem Film wurde bis heute nichts. Einer der Gründe war, so gingen die Gerüchte bald, dass Scorsese die schonungslose Seite Sinatras zeigen wolle, »den gewalttätigen, sexuell geladenen, trinkfesten Frank«, so schrieb es die »New York Post«. Seine Tochter Tina Sinatra wolle hingegen die sanfte Seite des Papas in den Vordergrund rücken und die Musik sprechen lassen.

2017 sagte Martin Scorsese das Projekt öffentlich ab. Sinatras Erben hätten darauf bestanden, dass dessen Verbindungen zur Mafia nicht im Film vorkommen sollen. »Ich kann verstehen, dass manche Bereiche seines Lebens für die Familie schwierig sind. Aber wenn ich diesen Film mache, kann ich das nicht zurückhalten«, sagte Scorsese der »Toronto Sun«. »Sollten sie ihre Meinung ändern, bin ich sofort wieder dabei.«

Gelingt der letzte Tanz?

Als es nun in dieser Woche Meldungen gab, dass Martin Scorsese tatsächlich doch wieder an seinem Sinatra-Film arbeite, fragte das US-Promimagazin »TMZ« bei der inzwischen auch schon 75-jährigen Tina Sinatra nach. Eine ganz eindeutige Antwort bekamen sie nicht – aber eine mit erstaunlich versöhnlichen Untertönen: »Marty und ich sind schon seit langer Zeit Tanzpartner und er ist mir nicht ein einziges Mal auf die Zehen getreten«, sagte die jüngste Sinatra-Tochter: »Ich bin immer da für Marty«.

Wie der Film werden wird, den Marty Scorsese nun laut »Variety« doch wieder plant, ist noch offen. Geklärt scheint aber die Besetzung zweier großer Rollen zu sein: Als Frank Sinatra will Scorsese seinen langjährigen Weggefährten Leonardo DiCaprio einsetzen – er wurde schon 2009 als Kandidat gehandelt, damals hieß es, Tina Sinatra bevorzuge George Clooney.

Die Rolle der Schauspielerin und Sinatra-Ehefrau Ava Gardner soll dem Bericht zufolge Jennifer Lawrence übernehmen. Wegen Gardner verließ Sinatra seine erste Ehefrau Nancy Barbato – die Mutter seiner drei Kinder Nancy, Frank Jr. und Tina.

Bevor die Dreharbeiten an dem Sinatra-Film beginnen, will der 81-jährige Regisseur Scorsese allerdings noch ein anderes Biopic anfertigen: Er möchte das 1973 erschienene Buch von Shūsaku Endō verfilmen – »Das Leben Jesu«.

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