ERINNERUNGEN AN DIE 1990ER: START EINER NEUEN GOLDENEN ÄRA IN DER WSBK?

Vier Hersteller mit Siegchancen, starke Charaktere und spannende Rennen: Die Superbike-WM begeistert aktuell mit tollem Rennsport und guter Unterhaltung. Auch vor Ort kann die seriennahe Meisterschaft überzeugen. Freier Eintritt ins Fahrerlager und das Programm der Paddock-Show ermöglichen Motorsport zum anfassen. Die Zuschauerzahlen steigen, doch von den Glanzzeiten der 1990er ist die WSBK dennoch weit entfernt.

"Die Superbike-WM ist sehr interessant, erhält aber nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient", bemerkt Honda-Teammanager Jose Escamez im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Es gibt viele tolle Fahrer und eine gute Stimmung."

Escamez arbeitete jahrelang in der MotoGP und wechselte im vergangenen Winter in die Superbike-WM. "Es geht hier herzlicher zu als in der MotoGP, das gilt auch für das Fanerlebnis. Vielleicht sollten die Motorsport-Fans der Serie eine größere Beachtung schenken", grübelt er.

Neue goldene Ära in der Superbike-WM: Bald wieder so beliebt wie in den 1990ern?

Der neue Honda-Teammanager bestätigt, dass das Vor-Ort-Erlebnis in der Superbike-WM besser ist als in der MotoGP: "Die Fans sind hier näher an den Fahrern dran. Mir gefällt das sehr gut. Zudem sind die Rennen sehr spannend. Mit etwas mehr Zuneigung könnte die Serie weiter wachsen. Die Show ist sehr gut."

"Es wäre toll, wieder die Beliebtheit der 1990er zu haben. Damals war die Superbike-WM sehr angesagt", erinnert sich der Spanier. Doch seit den Glanzzeiten der WSBK hat sich einiges geändert.

Damals war die Superbike-WM die einzige Viertakt-WM, denn im Grand-Prix-Sport wurde ausnahmslos mit Zweitaktern gefahren, die auf der Straße kaum noch eine Rolle spielten.

Größere Abgrenzung zur MotoGP die Voraussetzung für Erfolg?

Die Superbike-Duelle zwischen den Zweizylindern und den Vierzylindern begeisterten die Fans. Ducati schickte die bildschöne 916-Baureihe an den Start und Honda lieferte mit der legendären RC45 Gegenwehr. Aber auch Kawasaki, Yamaha und Suzuki mischten mit.

Ikonen wie Carl Fogarty, John Kocinski, Troy Corser, Colin Edwards oder Aaron Slight lieferten sich auf der Strecke spannende Duelle und führten ihre Rivalitäten auch abseits der Rennen fort. Der WSBK-Kalender umfasste Traditionskurse wie Monza, Brands Hatch, Sugo und Hockenheim.

"Damals grenzte sich die WSBK stark von der Motorrad-WM ab. Doch ich denke nicht, dass das der Grund ist", bemerkt Honda-Teammanager Jose Escamez, der sich vorstellen kann, dass sich die Superbike-WM auch neben der MotoGP behaupten kann.

"Ich finde es richtig gut, dass hier Motorräder fahren, die man beim Händler kaufen kann und die mit geringen Änderungen hier fahren. Damit sind großartige Leistungen möglich. Diesen Aspekt finde ich sehr interessant", nennt er ein Alleinstellungsmerkmal der Superbike-WM und hofft auf ein weiterhin wachsendes Interesse der Fans.

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