TIKTOK UND GOOGLE MAPS - DIE „KILLER-KOMBINATION“ DER GEN-Z ZUR REISEPLANUNG WIRD FüR ANWOHNER ZUR „PEST“

Wird über die Gen Z gesprochen, geht es fast immer um TikTok. Die Social-Media-App verändert auch das Reise-Verhalten junger Menschen, was für regelrechte Invasionen sorgt.

Eine Reise ist wundervoll. Die Planung ist eher selten ein Genuss. Während die ältere Generation Prospekte studiert oder Beratung in Reisebüros sucht, nutzt die Gen Z vermehrt TikTok als Reise-Suchmaschine. „Globetrender“ berichtet über eine Studie, nach der 47 Prozent der britischen Erwachsenen die Plattform für die Reiseplanung nutzen. TikTokerin Arlo O’Callaghan berichtet über ihre Erfahrungen.

TikTok und Google Maps als „Killer-Kombination“

Arlo schreibt im „Globetrender“, dass TikTok ihr bei der Inspiration für die bevorstehende Portugal-Reise half. Der Algorithmus lerne schnell und spiele dann mehr Inhalte über besondere Orte an ihrem Zielort aus. „Einfach auf der Startseite surfen fühlte sich produktiv an“, schwärmt die 21-Jährige. Die App sammelt Unmengen an Daten und kann berechnen, ob wir eher der Typ für das 5-Sterne-Hotel oder ein Backpacker-Hostel sind. Danach werden Inhalte ausgespielt.

Auch die Suchfunktion beschreibt Arlo als große Hilfe. Die App biete ihr die Möglichkeit, Orte und Aktivitäten zu finden und zu vergleichen. Darüber hinaus können Nutzer Videos in benannten Ordnern sichern. Die TikTokerin hat laut „Globetrender“ ihre Lieblingsorte dann in Google Maps gesucht und dort gespeichert – eine „Killer-Kombination“.

Besondere Orte sind einfach zu finden, aber oft überlaufen

Für Arlo ist die Sache klar: „Die Planung einer Reise hat sich in der Vergangenheit als stressig und überwältigend erwiesen, mit TikTok war es jedoch so einfach wie nie zuvor". Aber auch die TikTokerin weiß, dass die Plattform nicht nur Positives mit sich bringt. So berichtet sie von einem Hügel in Porto, von dem aus sie den Sonnenuntergang ansehen wollte. Aber statt einer malerischen Kulisse fand sie Menschenmassen vor.

Ähnliche Szenen zeigt auch ein Video, das Ende Mai im Internet für Aufregung sorgte. Die Badebucht Calé d'es Moro in der Gemeinde Santanyí  wird oft als „Instagram-Bucht“ beschrieben. Der Sandstrand erlebt regelmäßig eine „Invasion“ junger Menschen auf der Suche nach dem perfekten Urlaubsfoto. Ein Anwohner beschrieb die Massen sogar als „Pest des 21. Jahrhunderts“.

Social-Media zur Reiseplanung bei deutscher Gen Z eher unbeliebt

Eine Studie von „Holidaycheck“ unter jungen Menschen in Deutschland, über die „Touristik Aktuell“ berichtet, weist in eine andere Richtung. Danach zweifelt über die Hälfte der Befragten an der Glaubwürdigkeit der Inhalte auf sozialen Medien. Die mit weitem Abstand glaubwürdigste Quelle sei demnach das soziale Umfeld. 96 Prozent würden demnach auf Empfehlungen von Freunden und Familie bauen.

Auch Online-Reiseplattformen und Reisebüros gelten nach der Umfrage als vertrauenswürdig. Aber ganz ohne Social-Media geht es dann doch nicht: In der Umfrage gaben 70 Prozent an, vor Reisebeginn nach Orten für gute Schnappschüsse Ausschau zu halten, und für ein Drittel der Generation Z ist der Urlaub nur ein Erfolg, wenn eben dieser im Kasten ist.

2024-06-11T11:47:34Z dg43tfdfdgfd