UMSTRITTENE VERGüTUNG: MILLIONENBONUS FüR UNIVERSAL-CHEF SORGT FüR KRITIK

Lucian Grainge gilt als mächtigster Musikmanager der Welt. Pläne für ein üppiges Vergütungspaket für den Firmenchef stoßen laut einem Medienbericht auf Vorbehalte bei den Aktionären.

Wegen eines umstrittenen Vergütungspakets für den Firmenchef droht dem Musikkonzern Universal deutlicher Widerstand der Aktionäre. Der einflussreiche Stimmrechtsberater Glass Lewis hat Anteilseignern empfohlen, die geplante 139-Millionen-Euro-Vergütung für CEO Lucian Grainge auf der kommenden Hauptversammlung abzulehnen, berichtet der »Guardian«.

Der weltgrößte Musikkonzern Universal hat Stars wie Taylor Swift, Coldplay oder Harry Styles unter Vertrag. Dem Bericht zufolge will das Unternehmen Firmenchef Grainge einen aktienbasierten Bonus im Wert von rund 92 Millionen Euro zukommen lassen – was beim Aktionärsberater Glass Lewis für Kritik sorgt. Die Rede ist von »schwerwiegenden Vorbehalten« gegen das Vergütungspaket. Derartige Boni »untergraben die Integrität des Anreizsystems einer Firma«, heißt es. Universal wollte den Vorgang nicht kommentieren.

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Der genaue Wert des Aktienbonus steht offenbar noch nicht fest: Er soll vom Gewinn der Firma und der Entwicklung des Aktienkurses abhängen. Grainge erhält zudem weitere Gehaltsbestandteile, wodurch sich laut »Guardian« ein Vergütungspaket im geschätzten Wert von rund 139 Millionen Euro ergibt.

Der gebürtige Brite Grainge gilt als der wohl mächtigste Musikmanager der Welt. Beobachter loben seine Rolle bei der Rettung der Musikindustrie, doch seine Vergütung sorgt nicht zum ersten Mal für Kritik. Schon im vergangenen Jahr hatten rund 40 Prozent der Aktionäre den Vergütungsbericht von Universal auf der Hauptversammlung abgelehnt. »Aktionäre haben beständig ihre Ablehnung deutlich gemacht«, so Glass Lewis.

Aktionärsberater wie Glass Lewis oder ISS gelten als einflussreiche Stimmen, weil sich viele Fonds und Großanleger bei ihren Abstimmungen nach ihren Empfehlungen richten. Sorgen um seinen Millionenbonus muss sich Grainge deshalb aber wohl kaum machen: Die Abstimmung über den Vergütungsbericht auf der Hauptversammlung am 15. Juni ist nicht bindend.

Auch die Chefs anderer Medienkonzerne ziehen mit ihren teils fürstlichen Vergütungspaketen den Unmut von Aktionären auf sich. So hatte der Warner-Brothers-Konzern mit einem 247-Millionen-Dollar-Vergütungspaket für Firmenchef David Zaslav für Schlagzeilen gesorgt. Bei Disney hatten Anteilseigner im Jahr 2018 ein 100-Millionen-Dollar-Paket abgelehnt.

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